Nebenkosten beim Immobilienkauf in Brandenburg
Der Kauf einer Immobilie geht immer mit einem großen Aufwand einher – sowohl zeitlich als auch finanziell. Meist beginnt der Weg in die eigene Immobilie mit der Suche danach. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die ebenso die Varianz der Nebenkosten beeinflussen. In diesem Ratgeber werden diese Optionen erläutert und in einen Zusammenhang gesetzt.
Die Suche nach der Immobilie in Brandenburg
Wer eine Immobilie in Brandenburg kaufen möchte, sieht sich heutzutage meistens im Internet um, insbesondere wenn die Gegend bekannt ist. Auch Zeitungsanzeigen oder Anzeigenaushänge bei der Bank offerieren Immobilien, die in Brandenburg zum Verkauf stehen. Wenn sich die suchende Partei sicher genug fühlt benötigt sie keinen Makler. Wenn nun auch der Verkäufer keinen Makler hat, spart man sich den größten Kostenanteil, wie später ersichtlich wird. In der Regel aber, insbesondere bei hohen Immobilienwerten, ist ein Makler vom Verkäufer her am Handel beteiligt.
Die zweite und angenehmere Möglichkeit, eine Immobilie zu suchen bzw. zu finden, ist, sich direkt an den Makler zu wenden. Das ist besonders dann empfehlenswert, wenn sich der Suchende in der zukünftigen Wohngegend nicht auskennt oder dort nicht aktiv suchen kann, beispielsweise schlichtweg weil es zu weit weg ist. Wer als Eigentümer ein Haus in Brandenburg verkaufen möchte, ist gut damit beraten, sich mit einem Immobilienmakler aus der Region an einen Tisch zu setzen. Die meisten Makler führen eine kostenlose Immobilienbewertung durch.
Kosten für den Makler
In gewisser Weise ist die Maklerprovision eine der größten Ausgaben was die Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie angeht. Im Folgenden wird gezeigt, wieso die Maklerprovision oft zwischen 6 und 8 % des Immobilienwertes beträgt – das ist bei einer 200.000 Euro Immobilie immerhin 13.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Insgesamt betragen die Mehrkosten dann 215.470 Euro. Wer ein Mehrfamilienhaus verkaufen möchte, kann die Provision auf den Käufer umlegen.
Der Makler vor Ort hat Klienten, die Immobilien über ihn verkaufen wollen. Diese Angebote wird er nach den Vorgaben des potentiellen Käufers filtern und dann präsentieren. Das alles kostet Geld, insbesondere in höheren Preisklassen ist auch das Leben eines Maklers äußerst kostenintensiv: Mitunter jahrelanges Marketing für eine Immobilie, ein zur Wahrung des Prestige teurer Lebensstil, ein relativ teures Auto und das Pflegen vieler und wichtiger Kontakte sind nicht günstig.
Tipp: Besuchen Sie unseren Ratgeber „Haus in Brandenburg verkaufen“
Die Kosten für den Makler sind manchmal aber auch nicht existent: Es gibt Angebote, die ohne eine Maklerprovision ausgewiesen sind. Entweder übernimmt hierbei der Verkäufer die Provision, dann ist der Kaufpreis sehr wahrscheinlich trotzdem entsprechend höher, oder der Verkäufer verkauft privat. In diesem Fall spart man sich nach unserem Rechenbeispiel über 10.000 €, allerdings hat der Verkäufer wie auch der Käufer mehr Arbeit. Mit einem steigenden Wert der Immobilie sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, ein provisionsfreies Angebot zu finden. Dies ist einfach dem Umstand geschuldet, dass sich einerseits Menschen mit viel Geld nicht um die Maklerprovision kümmern müssen und andererseits die Sicherheit bei der Kaufabwicklung durch die Beauftragung eines Maklers steigt, was insbesondere bei teuren Immobilien immer wichtiger wird.
Kosten für den Notar
Wenn der Preis für das neue Objekt feststeht, kann mit dem Kauf begonnen werden. Diese Formulierung ist deshalb so gewählt, weil der Kauf einer Immobilie einem Vorgang unterstellt ist: Der Kaufvertrag wird nämlich erst rechtskräftig, wenn er notariell beurkundet wurde. Für diese Beurkundung entstehen weitere Nebenkosten. Die Notarkosten können einer Gebührenordnung entnommen werden und orientieren sich darin an der Höhe des Immobilienwertes bzw. der Kaufsumme. Im Mittel liegen sie bei etwa einem Prozent des Preises. Für das vorige Beispiel des 200.000 € Einfamilienhauses entstehen für den Notar auf diesem Wege nochmals Mehrkosten in Höhe von etwa 2000 €.
Die Grunderwerbsteuer
Der Erwerb von inländischen Grundstücken und Immobilien unterliegt in Deutschland der Grunderwerbsteuer. Für einen Immobilienkauf entstehen somit weitere Nebenkosten, die in der Finanzierungsplanung berücksichtigt werden müssen. Bei jedem Immobilienkauf wird die Grunderwerbsteuer fällig. Sie variiert zwar von Bundesland zu Bundesland, liegt allerdings trotzdem noch zwischen 3,5 und 6,5 % der Kaufsumme. Diese Steuerzahlung ist die Voraussetzung für die Eintragung ins Grundbuch und muss durch eine entsprechende Bescheinigung des für die Besteuerung zuständigen Finanzamts (Unbedenklichkeitsbescheinigung) bestätigt werden. Erst dann kann das Objekt ins Grundbuch eingetragen werden. Wenn die Immobilie aus diesem, den Ratgeber begleitenden, Beispiels in Berlin stehen würde, wo die Grunderwerbsteuer derzeit bei 6 % liegt, so müssten für das Einfamilienhaus weitere 12.000 € an das Finanzamt gezahlt werden.
Gebühren für die Grundbucheintragung
Der Käufer wird erst dann zum rechtlichen Eigentümer der Immobilie, wenn er mit der Immobilie ins Grundbuch eingetragen wurde. Für die Eintragung erhebt das Grundbuchamt Gebühren. Die entsprechende Gebührenordnung beschreibt detailliert, welche Kosten dabei für welchen Vorgang der Eintragung anfallen und wie hoch diese ausfallen. Die Höhe der Gebühren ist allerdings von Region zu Region unterschiedlich, kann aber vorab beim Grundbuchamt in Erfahrung gebracht werden.
Zinsen
Für die meisten Menschen ist ein Immobilienkauf eine sehr große finanzielle Belastung, die üblicherweise über ein Darlehen getragen wird. Die bei der Finanzierung entstehenden Zusatzkosten fallen ebenfalls unter die Kategorie der Nebenkosten. Wie hoch diese letztendlich sind, hängt von dem Eigenkapital bzw. dem Kreditvertrag ab. Laut der PangV (Preisangabenverordnung) sind die Banken aber verpflichtet, sämtliche Nebenkosten hinsichtlich des Immobilienkaufs auf Kredit aufzulisten – man kann sich das Ganze also einfach bei der Bank bzw. dem Kreditinstitut ausrechnen lassen.
Zusammenfassung
Spätestens jetzt ist klar geworden, dass zu dem ausgewiesenen Kaufpreis einer Immobilie noch einiges dazu kommt. Schaut man sich deshalb selbst, ohne Makler, im Internet nach einem Haus oder einer Wohnung um, so sollte der Preisbereich entsprechend angepasst werden. Der Makler berechnet die Nebenkosten bei der Exposé-Auswahl selbst mit ein. Die folgenden fünf Punkte sind die hauptsächlichen Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie:
- Provision für den Makler (6-8 % des Kaufpreises)
- Gebühren für den Notar (etwa ein Prozent des Kaufpreises)
- Grunderwerbsteuer an das Finanzamt (zwischen 3,5 und 6 % des Kaufpreises)
- Grundbucheintragungsgebühren (variiert von Region zu Region)
- Nebenkosten bei der Finanzierung (variiert je nach Startkapital und Konditionen)
Ein Budget von 200.000 € entspricht demnach lediglich einem echten Budget von etwa 170.000 € – die Differenz ist der Gegenwert eines gut ausgestatteten Mittelklassewagens. Wer jetzt erschrickt, dem sei gesagt, dass in diesem kleinen Rechenbeispiel die Zinsen für den Kredit noch nicht aufgeführt sind. Je nach Zinssatz und Eigenkapital kann sich das echte Budget noch einmal um mehrere 1.000 € verringern. Sicher, das klingt nach recht viel Geld, doch sollte bedacht werden, dass dann keine Miete mehr gezahlt werden muss. Über die Jahre hinweg spart der Kauf einer Immobilie also sehr viel Geld.