Deutschland im Immobilienboom

Die Preise steigen auch in kleineren Städten wie Brandenburg an der Havel

Die hohe Nachfrage nach Wohnungen und Häusern lässt die Immobilienpreise in Deutschland explodieren. Aber nicht nur Eigenheime in Großstädten wie Hamburg, München und Berlin haben sich verteuert, auch in kleinen Städten mit Einwohnerzahlen von unter 100.000 wie in Brandenburg an der Havel sind die Preise für Immobilien deutlich gestiegen.

Immobilienpreise Brandenburg

Der Immobilienverband (IVD) spricht von einem „Trend zu höheren Kaufpreisen“ der seit dem Jahr 2010 ungebrochenen ist. Die Immobilienpreise steigen in Deutschland weiter, besonders auffallend ist die Steigung auch in eher kleinen Städten. Von Juli 2016 bis Juni 2017 sind die Preise für Eigentumswohnungen um stolze 6,5 Prozent gestiegen, im Vorjahr lag das Plus bei circa 6 Prozent. Gleiches gilt auch für Neubauten und Einfamilienhäuser, dessen Preise stetig weiter ansteigen. Deutschland ist im Immobilienboom!

Eine weitere Ursache für die Preisexplosionen ist der Mangel an Wohnraum. Das macht sich insbesondere in Großstädten bemerkbar. Es ist viel zu wenig Bauland vorhanden, die Interessenten für Wohnungen sind hingegen in der Zahl gestiegen. Laut Immobilienverband haben sich die Preissteigerungen in Großstädten mit mehr als einer halben Million Einwohner zwar abgeschwächt, trotz allem sind sie für viele Menschen noch immer unbezahlbar.

Hohe Preise zwingen Menschen in kleinere Städte wie Brandenburg an der Havel

Aufgrund der stetig steigenden Immobilienpreise in Großstädten sind viele Menschen gezwungen, auf das Umland auszuweichen. Die Nachfrage an Wohnraum in kleineren Städten mit Einwohnerzahlen von 50.000 bis 100.000 wie Brandenburg an der Havel ist daher extrem gestiegen. Die Folge: Preissteigerungen von fast 6,6 Prozent, im Vorjahr lagen diese noch bei 5,5 Prozent.

Der Trend nach oben ist aber nicht nur bei Wohnungen, sondern auch bei Einfamilienhäusern zu erkennen. Eine Steigerung von 5,4 Prozent, während es im Vorjahr noch 4,3 Prozent waren. Und da sich viele ein freistehendes Haus nicht leisten können, fällt die Wahl auf Reihenhäuser. Sie sollen laut Studie um ein Fünftel günstiger sein, als Einfamilienhäuser. Der Immobilienwahn ließ aber auch die Preise von Reihenhäusern in kleinen Städten steigen – um stolze 6 Prozent. Was bleibt dann noch? Ein Baugrundstück? Auch hier teilt der Immobilienverband mit, dass sich Grundstücke um 6,1 Prozent (Vorjahr 5 Prozent) verteuert haben.

Senkung der Grunderwerbsteuer und mehr sozialer Wohnraum

Die hohen Immobilienpreise sind ein großes Thema vor der Bundestagswahl am 24. September. Der Präsident des Immobilienverbands fordert indes von der Politik eine Senkung der Grunderwerbsteuer oder Freibeträge. Wurde die Steuer in vielen Bundesländern in den letzten Jahren noch deutlich angehoben, sollte Immobilienkäufern dieses Hindernis beim Kauf von Eigentum ausgeräumt werden. In Brandenburg beträgt der Grunderwerbsteuersatz 6,5 %. Beim Kauf eines Einfamilienhauses mit einem Kaufpreis von 250.000 Euro sind das stolze 16.250 Euro. Kommt dann noch die Maklerprovision (meist 7,14 % inklusive MwSt.) dazu, stoßen viele Kaufinteressenten an Ihre Grenzen.

Aber auch mehr sozialer Wohnraum kann vor einem Kollaps warnen, dafür plädieren die Spitzenvertreter der Bau- und Wohnungswirtschaft. Der Rückzug des Bundes und keine Finanzhilfen würden die derzeitige Situation nur verschlechtern. Kritik vom Deutschen Mieterbund gab es bezüglich überflüssigen Vorschriften, die Baukosten beim Eigenheim explodieren lassen.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich der derzeitige Immobilienboom in Deutschland weiterentwickelt und was das zukünftig auch für kleinere Städte wie Brandenburg an der Havel bedeutet.

  17. September 2017
  von: René Lindelaub
  Kategorie: Immobilienmarkt